Im Zeichen des Zahns – Kurze Geschichte des Zahnarzt-Exlibris

Im Zeichen des Zahns
Kurze Geschichte des Zahnarzt-Exlibris

Laut Klappentext erzählt die jüngste Publikation von Claudio Stacchi mit dem Titel Im Zeichen des Zahns „die Geschichte der letzten 120 Jahre Zahnheilkunde mit den Augen von Künstlern aus der ganzen Welt“, die es sich „zur Aufgabe gemacht haben, das Wesen eines Berufs auf ihre eigene Art und Weise auf wenigen Quadratzentimetern zu interpretieren. Dieses Buch verbindet zwei normalerweise getrennte Welten, die der Zahnheilkunde und die der Exlibrissammler, eröffnet für beide anregende Wissensperspektiven und bietet neue interessante Ideen und kulturelle Bereicherung.“  

Nach einer Einleitung über die „Ursprünge des Exlibris“ stellt der Autor die „ikonografischen Motive im dentalen Exlibris“ vor: Santa Apollonia, die vermutlich um 249 als Märtyrerin starb, nachdem ihr u. a. die Zähne ausgeschlagen worden waren, und die bei Zahnschmerzen und Zahnleiden angerufen wird und auch Schutzpatronin der Zahnärzte ist; sodann Genre-szenen, zahnärztliche „Spezialitäten“ und verschiedene weitere Sujets.

Im zweiten Teil geht es um „Das Fantastische im Exlibris der Zahnärzte“. Unter den Oberbegriffen „Von figurativen und literarischen Archetypen zum Realen“, „Vom Märchen zum Mythos“, „Vom Patienten zum Handwerkszeug“, „Vom Eros zum Heiligen“, „Vom Traum zum Leben“ und „Von Rache zu Vergebung“ präsentiert Giuseppe Cauti Bücherzeichen, die u. a. auf Ideen, „Initiationsbeschwörungen“ usw. von D´Annunzio und Cervantes, Čechov und Tolkien, Kafka und Eco und vielen anderen prominenten Geistern beruhen. 

Mathilde Ade: Exlibris für C. Pfaff, [1921], Zinkografie

Ein Kapitel über die beiden französischen Zahnärzte Jean Morisot und Michel Jamar, die sich auch als Exlibris-Künstler betätigten, sowie, in einem ergänzenden Beitrag von Luigi Bergomi, die Vorstellung bekannter Förderer des Zahnarzt-Exlibris: Joan Catasús i Torralbas, Stefano Galli, Sigmund Leicht, Axel Leier, Wout Meulemans, Norbert Nechwatal (früherer DEG-Präsident) und Claudio Stacchi runden das Gesamtbild ab.

Im Zeichen des Zahns enthält auf 75 Seiten insgesamt 170 Abbildungen mit Exlibris von 135 Künstlern aus 25 Ländern für 110 Eigner. Obwohl durchgängig in italienischer Sprache verfasst, dürfte es zum einschlägigen Standardwerk werden.

Claudio Stacchi: Nel segno del dente. Breve storia dell´ex libris odontoiatrico, mit einem Vorwort von Roberto Di Lenarda und Beiträgen von Giuseppe Cauti und Luigi Bergomi, Mailand 2021, 75 S., 170 Abb., Hardcover, ISBN 978-88-214-5488-2, 49 € 

(Henry Tauber) 

Bertil Schmüll: Exlibris für Ron Quapp, o. J., Radierung

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